Der Zwang alles zu planen und warum das nicht gut ist

Vielleicht kennst du die Situation: Du möchtest einfach alles in deinem Leben planen. Alles soll vorhersehbar sein und nicht dem Zufall überlassen werden. In deinem Leben herrscht ein regelrechter Zwang, alles zu planen.

Auf der einen Seite ist das Planen für ein erfolgreiches Leben essenziell, denn so irrst du nicht in der großen weiten Welt herum. Auf der anderen Seite kann zu viel Planung aber auch den Moment ruinieren und unglücklich machen.

Was es mit dem Zwang, alles zu planen, auf sich hat und warum es nicht immer gut ist, einen Plan zu haben, erfährst du in dem heutigen Beitrag. Außerdem werden wir dir die Vor- und Nachteile von Plänen vorstellen.

Warum wir Menschen Pläne schmieden

Das ist eine ziemlich interessante Frage, um ehrlich zu sein.

Pläne bieten uns innere Sicherheit und nehmen uns die Angst davor, etwas Unerwartetes erleben zu können. Aus evolutionstechnischer Sicht ist die Angst vor Unerwartetem sinnvoll für uns. Etwas nicht Vorhersehbares, wie z.B. der Angriff eines wilden Tiers, hätte uns damals umbringen können. Von daher machte es zumindest zu dieser Zeit Sinn, so gut wie alles zu planen.

Heutzutage fürchten sich die meisten Menschen allerdings immer noch vor unerwarteten Ereignissen. Vermutlich handelt es sich um eine Urangst, die wir alle in uns tragen. Deshalb lassen wir uns zum Beispiel auch sehr gut von anderen Menschen erschrecken. Es passiert etwas Unerwartetes, vor dem wir Angst haben.

Zusammengefasst helfen uns Pläne also dabei, die Angst vor Unerwartetem zu minimieren. Mit einem guten Plan ist die Chance, dass etwas „schief läuft“ oder uns überrascht deutlich geringer. Gleichzeitig haben Pläne natürlich weitere positive Nebeneffekte, welche wahrscheinlich ebenfalls ein Grund dafür sind, warum wir Menschen alles planen wollen.

Vor- & Nachteile von Plänen

Pläne zu schmieden, hat selbstverständlich nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Welche Vor- und Nachteile das sind, erfährst du in diesem Abschnitt.

Vorteile:

  • Pläne motivieren dich und machen dich disziplinierter
  • Sie helfen dir dabei, deine Ziele zu erreichen
  • Du minimierst die Chance, das etwas Unvorhersehbares passiert (Vor- und Nachteil)

Nachteile:

  • Pläne können Druck und Stress erzeugen
  • Du verlierst das Gefühl für den Augenblick (Achtsamkeit)
  • Nicht immer läuft alles nach Plan
  • Dein Leben wird durch den Zwang, alles zu planen, langweiliger
  • tolle Zufälle passieren dir seltener

Das perfekte Leben – Nicht mit einem Lebensplan!

Das perfekte Leben - Nicht mit einem Lebensplan!

In der Theorie klingt es toll: Du machst dir einen Plan, wie dein perfektes Leben aussehen soll und versuchst nach diesem zu leben. In Wirklichkeit verläuft das eigene Leben aber meist ganz und gar nicht nach Plan.

Mit der Überschrift meinen wir übrigens nicht, dass es schlecht ist, gewisse Ziele im Leben zu haben. Das ist sogar wichtig, aber wenn es um einen konkreten Lebensplan geht, sieht die Situation anders aus.

Denn Lebenspläne scheitern in der Regel. Das liegt vor allem daran, dass wir uns ständig verändern und sich teilweise auch unsere Lebensziele ändern, wodurch der eigentlich so perfekte Lebensplan hinfällig wird.

Es gibt sogar noch einen weiteren Grund, warum 99 % der Lebenspläne scheitern. Ein ganzes Leben ist nämlich nicht planbar. Das funktioniert nicht, da immer etwas Unerwartetes passieren wird, das dein Leben nachhaltig verändern könnte.

Beschränke dich deshalb nicht auf einen bestimmten Lebensplan, wie ein Haus zu bauen und eine Familie zu gründen, sondern nur auf eine grobe Richtung, in die du gehen möchtest. Das erhöht die Chance, dass dein „Lebensplan“ wirklich in Erfüllung geht und du dabei auch Spaß hast.

Ist es wirklich dein Lebensplan?

Häufig setzen sich Menschen mit ihrem Lebensplan unter enormen Druck. Unter keinen Umständen wollen sie einen Fehler machen bzw. nicht nach ihrem Plan leben.

Das Allerschlimmste dabei ist, wenn sie in Wirklichkeit nicht einmal hinter ihrem Lebensplan stehen und tief im Inneren wissen, dass sie andere Ziele haben. Der eigene Lebensplan macht das Leben dann eher schlechter als besser. Solche eigentlich „ungewollten“ Lebenspläne werden sich häufig aufgrund von gesellschaftlichem Druck gesetzt.

Person XY nimmt sich beispielsweise vor zu studieren, will dies tief im Inneren aber gar nicht. Sie wird durch ihr persönliches Umfeld dazu gedrängt.

Es ist also wichtig, dass du auf deine innere Stimme hörst und dein Leben nur in die Richtung lenkst, in welche du auch wirklich gehen möchtest. Und wie bereits geschrieben, solltest du dein Leben nicht ins kleinste Detail planen, sondern einige Dinge dem Zufall überlassen. Gerade die Ungewissheit im Leben macht doch den Spaß erst aus, nicht wahr?

Plane nicht alles

Plane nicht alles - Zwang alles zu planen
Plane nicht alles!

Der beste Plan ist, keinen strikten Plan zu haben.

An manchen Tagen wirst du dich zwar ohne Plan verloren fühlen, allerdings lernst du dadurch auch neue Dinge und dein Leben bleibt spannend. Wir Menschen können bezüglich unserer Wege häufig nur einen klaren Anfang und ein klares Ende erkennen. Das dazwischen ist verschwommene Ungewissheit und das ist auch gut so.

Du weißt hoffentlich, wo du ungefähr hin willst in deinem Leben, also mach dich auf den Weg und arbeite an diesem Ziel. Wie du dort hinkommst, brauchst du nicht ins kleinste Detail planen. Lass dich überraschen, was das Leben zu bieten hat und wohin es dich führt.

Ohne einen festen Lebensplan oder den Zwang, alles zu planen, wirst du dich um einiges befreiter fühlen und mehr über dich und die Dinge lernen, die für dich wirklich wichtig sind im Leben. Dein oberstes Ziel sollte nämlich sein, glücklich zu sein.

Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass es doch oft so ist, dass gerade die Situationen, die wir nicht vorhersehen konnten oder geplant haben, die schönsten im Leben sind. Meist erlebt man solche Situationen allerdings nur, wenn man mal etwas lockerlässt und nicht wie blöd einem bestimmten Ziel hinterherjagt, während man alles andere ausblendet.

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