Was ist ein Asset?

An jeder Ecke wird von „Asset“ gesprochen – Doch was ist das überhaupt? Dieser Beitrag erklärt es dir und geht auf die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs ein.

Definition – Asset

Asset ist ein englischer Begriff und bedeutet übersetzt „Vermögensgegenstand“, „Guthaben“ oder „Vermögen“. Mit Asset ist also ein materieller oder immaterieller Gegenstand gemeint, der einen bestimmten Wert aufweist und zum Beispiel zur Bezahlung eingesetzt werden kann. Ein Asset gehört immer einer Person oder einem Unternehmen. Die genaue Definition des Begriffs ist kontextabhängig; die Bedeutung kann also sehr unterschiedlich sein.

Grundsätzlich ist mit Asset ein Vermögensgegenstand gemeint, von dem erwartet wird, dass er einen zukünftigen Nutzen erbringt. Unter Asset versteht man in der Wirtschaftswelt eine Ressource mit ökonomischen Nutzen.

Die fünf verschiedenen Bedeutungen

Der Begriff „Asset“ kann in unterschiedlichen Situationen benutzt werden. Fünf mögliche Bedeutungen stellen wir dir nun vor.

  • Vermögen: Alle Vermögensgüter, die ein Unternehmen oder eine Privatperson besitzt
  • Anlagevermögen: Asset kann auch für die im Unternehmen langfristig eingesetzten Güter stehen
  • Kompetenz: Mit Asset können gleichermaßen besondere Fähigkeiten bzw. Kenntnisse gemeint sein, die einen von der Konkurrenz abheben
  • Medieninhalte: Asset bezeichnet hierbei den Mehrwert oder Informationsgehalt, den z.B. ein Kunstwerk oder Text beinhaltet
  • Fonds: Asset kann das vorhandene Vermögen eines Fonds bezeichnen

Assets in der Buchhaltung

Assets spielen auch in der Finanzbuchhaltung eine wichtige Rolle. Sie sind Ressourcen, die dem Unternehmen gehören bzw. rechtlich zugeordnet sind. Alles Materielle oder Immaterielle, das einen positiven wirtschaftlichen Wert erzeugt, gehört zu den Vermögenswerten. Die Bilanz eines Unternehmens erfasst den monetären Wert dieser Assets.

Vermögenswerte können, wie bereits geschrieben, in zwei große Klassen unterteilt werden: materielle und immaterielle Vermögenswerte. Zu den materiellen Vermögenswerten gehören Umlaufvermögen und Anlagevermögen. Zum Umlaufvermögen zählen z.B. Vorräte, zum Anlagevermögen Gebäude oder Maschinen.

Immaterielle Vermögenswerte sind hingegen nicht-physische Ressourcen oder Rechte. Sie verschaffen dem Unternehmen einen gewissen Vorteil. Beispiele wären Urheberrechte, Marken, Patente oder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Fixed Assets

Fixed Assets
Maschinen und Arbeitsgeräte sind Fixed Assets.

Fixed Assets sind Vermögenswerte, die zum Anlagevermögen gehören und dem Betriebszweck dienen. Ein Beispiel wären Maschinen, weil sie dem Geschäftsbetrieb langfristig dienen.

§ 247 des Handelsgesetzbuches (HGB) definiert das Anlagevermögen wie folgt:

„Beim Anlagevermögen sind nur die Gegenstände auszuweisen, die bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen.“

Im Rechnungswesen stehen Fixed Assets auf der Aktivseite der Bilanz. Für Unternehmen ist es essenziell, den Bestand ihres Anlagevermögens im Blick zu behalten. Dafür werden die Gegenstände in Anlagekonten erfasst, die in Unterkonten aufgeteilt sind. Wenn Fixed Assets hinzugekauft werden, erfasst man diese auf den entsprechenden Anlagekonten.

Volkswirtschaftlich umfassen Fixed Assets den Wert aller über ein Jahr hinweg produzierten Vermögensgüter.

Beispiele für Fixed Assets

  • Gebäude und alle Einrichtungen (Mobiliargegenstände)
  • Computerausrüstung wie Laptops und Tower PCs
  • immaterielle Vermögenswerte (beispielsweise Funklizenzen oder Urheberrechte)
  • Grundstücke
  • Maschinen
  • Fahrzeuge aller Art (z.B. Firmenwagen)

Persönliche Assets

Als persönliche Assets werden die Vermögenswerte einzelner Anleger bezeichnet. Das sind zum Beispiel Geld, Geldforderungen, Kontoguthaben, Tagesgelder, Anleihen, Aktien oder Grundstücke.

Im weitesten Sinne können auch Gegenstände von besonderem Wert wie Oldtimer, Briefmarkensammlungen, Schmuck oder Möbel dazugezählt werden. Sie können gegen Geld eingetauscht werden und haben einen positiven wirtschaftlichen Wert. Rentenforderungen können ebenfalls als persönlicher Vermögenswert angesehen werden.

Im Gegensatz zu den Fixed Assets bei Unternehmen gehören Fahrzeuge nicht zu den persönlichen Assets. Sie haben in der Regel keinen positiven wirtschaftlichen Wert. Autos von Privatpersonen sind als Verbindlichkeiten anzusehen. Sie verursachen monatlich laufende Kosten und ihre Nutzung erzielt nur in Ausnahmefällen Gewinn.

Was ist Asset Management?

Asset Management ist die Verwaltung von Vermögenswerten. Meist übernehmen dies professionelle Vermögensverwalter in Form einer Dienstleistung. Zum Asset Management zählen nicht nur beratende Gespräche, sondern auch wichtige Investitionsentscheidungen.

Vermögensverwalter beschäftigen sich beispielsweise mit der Frage, in welche Assetklassen das Geld investiert werden soll – Fonds, Aktien oder ähnliches?

Vermögensverwaltung wird sowohl von privaten als auch institutionellen Investoren betrieben. Institutionelle Investoren sind Versicherungen und Vermögensverwalter, die wegen ihrer großen Geldmengen die Entwicklung des Finanzmarkts erheblich beeinflussen. Kreditinstitute und Pensionskassen zählen ebenfalls zu dieser Gruppe.

Private Investoren sind natürliche Personen, die ihr Vermögen in möglichst sichere Finanzprodukte investieren wollen. Entweder kümmern sie sich selbst um ihr Asset Management oder sie beauftragen dafür einen Vermögensverwalter.

Privatanleger genießen bei der Vermögensberatung besonderen gesetzlichen Schutz. Asset Manager müssen jeden Schritt ihrer Beratung dokumentieren, umfassend beraten und auf mögliche Risiken hinweisen.

Möglichkeiten des Asset Managements

Vermögen kann auf verschiedene Art und Weise verwaltet werden. Heutzutage wird Asset Management überwiegend mit Software betrieben. Eine softwarebasierte Vermögensverwaltung nennt man Digital Asset Management (DAM). Unternehmen haben bei der Verwaltung ihrer Assets die Wahl zwischen Insourcing und Outsourcing.

Beim Insourcing nehmen Anleger oder Manager das Asset Management selbst in die Hand. Sie nutzen dafür Software, welche die Analyse von Assets erleichtert. Insourcing setzt im Gegensatz zum Outsourcing regelmäßige Weiterbildungen voraus, um auf dem neusten Stand zu bleiben. Aus der Sicht eines Unternehmens bindet Insourcing interne Kapazitäten sowie personelle Ressourcen.

Die zweite Möglichkeit ist das Outsourcing. In diesem Fall übernehmen Dienstleister die Vermögensverwaltung und erstellen spezielle Auswertungen, Analysen und Berichte bezüglich der Vermögenswerte des Unternehmens. Die Dienstleister bekommen die Daten des Unternehmens und können diese in ihre Software einspielen. Meist ist Outsourcing die kostengünstigere und komfortablere Art, Vermögen zu verwalten.

Die verschiedenen Assetklassen

Ebenfalls interessant sind die verschiedenen Assetklassen. Jeder Anleger hat eigene Vorstellungen bezüglich seines Vermögens. Lieber mehr Sicherheit oder Risiko? Langfristige oder kurzfristige Investition? Materielle oder immaterielle Werte? – Fragen über Fragen.

Man unterscheidet zwischen sechs Assetklassen:

  • Aktien
  • Liquidität
  • Anleihen
  • Immobilien
  • Rohstoffe
  • Sammlerstücke

Diese Assetklassen haben ganz unterschiedliche Eigenschaften und reichen von schwankungsarm bis volatil und kurzfristig bis langfristig. Die drei beliebtesten Anlageklassen sind Aktien, Anleihen und Immobilien.

Wichtig zu wissen: Für jeden Anleger eignet sich ein anderer Mix aus Assetklassen. Es gibt nicht den „perfekten Mix“. Du musst die für dich passenden Anlageklassen identifizieren und anschließend diversifiziert in diese investieren. Deine persönliche Risikotoleranz ist dabei ausschlaggebend. Wenn du dein Vermögen auf mehrere Anlageklassen aufteilst, nennt man das Asset-Allokation.

Nun folgt eine Übersicht der wichtigsten Anlageklassen:

AssetklasseBeschreibung
AktienAktien sind verbriefte Anteile an einem Unternehmen. Durch den Besitz von Aktien wird man Miteigentümer des Unternehmens.
LiquiditätMit Liquidität ist der Geldmarkt gemeint. Er ist die risikoärmste Anlageklasse. Beispiele sind Tagesgeldkonten, Festgeldkonten sowie Geldmarktfonds.
AnleihenAnleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Unternehmen oder Staaten ausgegeben werden. Sie funktionieren ähnlich wie Kredite. Durch Anleihen kann sich Kapital beschafft werden, das zum Ende der Laufzeit zuzüglich Zinsen zurückgezahlt werden muss.
ImmobilienDie beliebteste Assetklasse sind Immobilien. Durch eine Immobilie wird jedoch viel Kapital an einer einzigen Stelle gebunden und es entsteht ein Klumpenrisiko. Eine Wertsteigerung ist nicht zwangsläufig garantiert.
RohstoffeMit Rohstoffen sind meist Gold, Silber, Öl, Holz, Kohle oder Kaffee gemeint. Unmittelbar in Rohstoffe zu investieren, ist meist schwierig. Das funktioniert nur über Umwege. Außerdem gibt es bei Rohstoffen unterschiedliche Preisfaktoren, die ein Investment riskanter machen.
SammlerstückeDie 6. Assetklasse sind Sammlerstücke wie Oldtimer, Schmuck, Möbel, Designgegenstände, Rotwein oder Kunstwerke. Sammlerstücke können lohnende Investitionen sein. Das Risiko eines Wertverfalls muss allerdings jeder selbst tragen. Es gibt keine verlässlichen Renditedaten zu Sammlerstücken.

Digitale Assets und Krypto

Die 10 größten Kryptowährungen 2021
Kryptoassets

Neben den klassischen Assets gibt es auch digitale Assets und Kryptoassets. Unter einem digitalen Asset versteht man jede computergestützte Datei, die in irgendeiner Weise ein Nutzungsrecht beinhaltet.

Ein heruntergeladenes Bild ist zum Beispiel noch kein digitales Asset. Erst mit dem gleichzeitigen Erwerb der Nutzungsrechte wird es zu einem Vermögensgegenstand.

Kryptoassets

Viele Privatanleger wollen mit Kryptoassets noch nichts zu tun haben. Das Thema ist aber bereits fest in der Finanzwelt verankert.

Die Vorteile von Kryptoassets liegen in der Blockchain-Technologie. Durch diese können Werte innerhalb kürzester Zeit kostengünstig, schnell und sicher über das Internet übertragen werden.

Der Begriff des Kryptoassets ist noch jung. Kryptoassets zählen grundsätzlich zu den digitalen Assets. Die folgenden vier Assets zählen zu den Kryptoassets:

  • Kryptowährungen (Bitcoin, Litecoin)
  • Plattform-basierte Token (Ethereum, NEO, EOS)
  • Utility Token (OmiseGO, Dent)
  • Transaktionstoken (Ripple, Stellar)

Kryptowährungen werden mit Tokens – vergleichbar mit digitalen Wertmarken – gehandelt. Der bekannte Bitcoin ist beispielsweise auch ein Token, der durch den Handel seinen individuell erkennbaren Besitzer wechselt. Kryptowährungen haben im Vergleich zu anderen Kryptoassets keinen Eigenwert, sondern sind eher als Tauschmittel anzusehen. Ein Token kann einen realen Wert haben, indem er Eigentum, Forderungen oder Vermögensgegenstände abbildet.

Egal wie reizvoll der Handel mit Kryptoassets wirken mag, zuerst solltest du dich mit der steuerlichen Beurteilung dieser Assets auseinandersetzen. Das ist nicht immer einfach, da der rechtliche Rahmen in vielen EU-Ländern noch von Unsicherheiten geprägt ist.

Im Internet gibt es mittlerweile über 10.000 handelbare Tokens, die insgesamt eine Marktkapitalisierung von mehreren hundert Milliarden Euro aufweisen. Nicht jeder dieser Token ist jedoch eine Investition wert. Informiere dich deshalb vorher über das entsprechende Kryptoasset.

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Was ist ein Asset Deal?

Ein Asset Deal ist vergleichbar mit einem Share Deal. Doch beim Asset Deal findet kein wirklicher Unternehmensverkauf statt. Lediglich die Vermögenswerte des Unternehmens werden veräußert. Dazu zählen alle Wirtschaftsgüter – Arbeits- und Vertragsverhältnisse inbegriffen.

Im Zuge eines Asset Deals müssen alle Vermögenswerte des Unternehmens einzeln erfasst werden. Dadurch wird die Abwicklung sehr komplex.

Die Unterschiede zwischen einem Asset und Share Deal:

Asset DealShare Deal
Es kann sich ausgesucht werden, welche Vermögenswerte gekauft werdenDer Käufer des Unternehmens haftet für alle Verbindlichkeiten und übernimmt die Schulden
Komplizierte Umsetzung, weil alle Werte einzeln erfasst werden müssenDie Umsetzung ist einfacher, da nur Anteile übertragen werden
Wird häufig bei Insolvenzen vereinbart, um die Vermögensgegenstände ohne Schulden zu übernehmen

Beispiel für einen Asset Deal

Beispiel für einen Asset Deal

Nun folgt ein kleines Beispiel zum Asset Deal.

Ein Unternehmer möchte alle Vermögenswerte einer GmbH kaufen. Zur Ermittlung des Kaufpreises beziffern die alleinigen Gesellschafter den Verkehrswert aller Wirtschaftsgüter, die sich im Besitz des Unternehmens befinden. Abgesehen davon muss der Unternehmer einen Preis für die Bestandskunden der GmbH bezahlen. Weil er durch den Asset Deal nur die Vermögenswerte der GmbH erwirbt, muss er zur Fortführung der Geschäfte eine eigene GmbH gründen. Da er sich für einen Asset Deal entschieden hat, übernimmt er nur die Produktionsmaschinen, Fahrzeuge und den Kundenstamm; aber nicht die gegen die GmbH gerichteten Forderungen. Gleiches gilt für die Verbindlichkeiten und Haftungsrisiken.

Der Unternehmer kann den Gesamtpreis des Kaufes vollständig durch eine Abschreibung steuerlich geltend machen. Dadurch würde seine neu gegründete GmbH einiges an Steuern sparen. Somit ist ein Asset Deal nicht nur wegen eines minimierten Risikos, sondern auch steuerlich interessant.

Zusammenfassung

Das waren viele Informationen auf einmal. Deshalb fassen wir im folgenden Abschnitt nochmal die wichtigsten Informationen zusammen.

Als Assets werden Vermögenswerte, Anlagen und Wirtschaftsgüter bezeichnet. Das können z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien oder Sachwerte sein. Wichtig ist, dass sich der Wert im Eigentum einer Privatperson oder eines Unternehmens befindet und dieser mit Geld bewertet werden kann.

Zu den Assets zählen auch sogenannte Fixed Assets, die als Vermögensteile dauerhaft dem Geschäftszweck eines Unternehmens dienen.

Asset Management ist eine professionelle Form der Vermögensverwaltung. Meist übernehmen spezialisierte Dienstleister die Verwaltung von Vermögen. Asset Manager strukturieren die Vermögenswerte und investieren das Kapital möglichst gewinnbringend.

Es gibt sechs Assetklassen, die sich hinsichtlich ihres Investitionshorizonts und ihrem Risiko-Rendite-Verhältnis unterscheiden. Die sechs wichtigsten Anlageklassen sind Aktien, Liquidität, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und Sammlerstücke.

Asset Allocation beschreibt wiederum die Verteilung des Kapitals auf diese sechs verschiedenen Assetklassen. Asset Allocation dient der Risikostreuung (Diversifikation).

Mit dem Begriff „Asset Deal“ ist eine Form des Unternehmensverkaufs gemeint, bei der materielle und immaterielle Vermögensgegenstände einzeln verkauft werden.

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