Was ist das KGV – KGV Definition

Nein, die Abkürzung „KGV“ steht weder für kleinstes gemeinsames Vielfaches noch für irgendeine Verkehrsgesellschaft aus Köln. Was die genaue KGV Definition ist und was das KGV aussagt, erfährst du in diesem Beitrag.

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Was ist die korrekte KGV Definition?

KGV ist die Abkürzung für Kurs-Gewinn-Verhältnis. Auf Englisch ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis das „price/earnings ratio„, kurz PER oder P/E ratio.

Das KGV ist eine besonders häufig genutzte ökonomische Kennzahl für die Bewertung von Aktien. Es gibt hierbei den Kurs bzw. den Preis einer Aktie im Verhältnis zu ihrem Gewinn an. Der Gewinn je Aktie ist der Gesamtgewinn einer Aktiengesellschaft dividiert durch die Anzahl der herausgegebenen Aktien. Alternativ kannst du zur fundamentalen Bewertung einer Aktie auch das „zu erwartende KGV“ heranziehen, meist mit KGVe abgekürzt. Dieses gibt das Verhältnis zwischen dem aktuellen Kurs und dem zu erwartenden Gewinn pro Aktie für das kommende Geschäftsjahr wieder.

Ein kleines Rechenbeispiel für die KGV Definition

Ein kleines Rechenbeispiel für die KGV Definition

Nun führen wir ein kleines Rechenbeispiel durch, um das KGV zu berechnen. Es ist eigentlich ganz einfach.

KGV = Kurs einer Aktie / Gewinn je Aktie

Beispiel:
Der aktuelle Aktienkurs der Aktiengesellschaft XY beträgt 30 €. Außerdem betrug der Gewinn im letzten Geschäftsjahr pro Aktie 4 €.

KGV = 30 € / 4 € = 7,5

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die Aktie der XY AG würde also 7,5 betragen.

Was sagt das KGV aus? – KGV Definition

Im Grunde genommen gibt das KGV an, mit dem Wievielfachen des auf sie fallenden Gewinns eine Aktie aktuell bewertet ist. Noch etwas einfacher gesagt: Es bezeichnet die Anzahl der Jahre, in denen die Aktiengesellschaft bei konstanten Gewinnen ihren Börsenwert verdient hätte.

Dadurch, dass an der Börse immer die Zukunft gehandelt wird, fokussiert man sich bei der Berechnung und Betrachtung des KGVs meist auf die zu erwartenden Gewinne pro Aktie und auf das zu erwartende KGV.

Was heißt das konkret?

Konkret heißt das, desto niedriger das KGV ist, desto günstiger ist die Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt bewertet. Dementsprechend ist ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis ein Zeichen dafür, dass die Aktie teuer bewertet ist.

Einstelliges KGV: Eine Chance oder lieber die Finger davon lassen?

Einstelliges KGV: Eine Chance oder lieber die Finger davon lassen? - KGV Definition

Viele Aktionäre, vielleicht auch du, stellen sich häufig die Frage, ob ein einstelliges KGV ein Zeichen für eine Unterbewertung ist. Oder ist es vielleicht auch ein Zeichen dafür, die Finger davon zu lassen?

Eine verlässliche Grundlage dafür, welches Kurs-Gewinn-Verhältnis als fair bewertet gilt, gibt es nicht. Grundsätzlich kannst du dich aber an einem niedrigen zweistelligen KGV orientieren.

Dennoch können die KGVs der verschiedenen Branchen sehr stark variieren, sodass keine verlässliche Bewertung anhand dieser Kennzahl möglich ist.

Selbst wenn wir hier schreiben, dass du dich an einem niedrigen zweistelligen KGV orientieren solltest, so müssen Aktien mit einem hohen zweistelligen KGV nicht von vornherein teuer sein. Denn wenn das betreffende Unternehmen ein entsprechendes Gewinnwachstum aufweist, ist dies schon wieder völlig anders zu bewerten.

Auf der anderen Seite kann ein eher niedriges KGV auch ein Warnzeichen sein, da der Markt normalerweise schon deutlich weiter ist als die durchschnittlichen Analysteneinschätzungen. In Erwartung fallender Gewinne kann ein Aktienkurs fallen, wodurch ein längst hinfälliges KGV das Papier günstig erscheinen ließe. Dieser „optischen Täuschung“ sind bereits zahlreiche Anleger zum Opfer gefallen, deshalb solltest du bei deiner Aktienbewertung nicht nur auf das KGV achten.

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