2021 gehört so gut wie der Vergangenheit an. Zeit für einen Blick auf das zurückliegende Börsenjahr! In diesem Beitrag stellen wir dir unseren Börsenjahr 2021 Rückblick vor.
Es ist viel passiert – nicht nur an der Börse. Corona sind wir leider immer noch nicht los und auch sonst sind zahlreiche nennenswerte Dinge geschehen. Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Ereignisse in Bezug auf das Börsenjahr 2021 ein.
War 2021 ein gutes Börsenjahr?
Lass uns direkt mit dem Fazit beginnen: War 2021 ein gutes Börsenjahr?
Natürlich war es das – zumindest, wenn man nicht die etwas holprigen Phasen der letzten Monate als Maßstab nimmt.
Der DAX hat in 2021 bis Mitte Dezember rund 12 Prozent zugelegt; der MSCI World 19 und der S&P 500 sogar 26. Lediglich der MSCI Emerging Markets Index schwächelte im zurückliegenden Jahr etwas. Das kann zum Teil mit den strengeren Regulierungen für Unternehmen seitens der chinesischen Regierung erklärt werden.
Die Zusammenfassung des letzten Börsenjahres ist schnell erzählt:
Die Wirtschaft lief nach dem Einbruch in 2020 wieder zügig an. Die Aussichten waren gut und die Corona-Krise schien im Sommer zeitweise überwunden.
Außerdem haben einige psychologische Aspekte die Aktienkurse auf immer neue Höhen getrieben. So haben beispielsweise die erfolgreichen Impfstoffzulassungen gegen das Corona-Virus die Bullenmarkt-Stimmung bis ins Jahr 2021 hineingetragen. Zudem ist Donald Trump im November 2020 als Präsident der USA abgewählt worden.
Inzwischen wissen wir, dass die politische Kehrtwende in den USA eine fragwürdige ist und effektive Impfstoffe gegen Corona nicht bedeuten, dass sich die Bevölkerung auch mit diesen impfen lässt.
Deshalb wurde die Marktstimmung gegen Ende des Börsenjahres 2021 pessimistischer.
Corona ist immer noch nicht besiegt, Lieferengpässe bremsen das Wirtschaftswachstum und politische Konflikte in Asien und Osteuropa destabilisieren die internationale Sicherheit. Zudem wurde eine neue Corona-Variante (Omikron) entdeckt, die noch gefährlicher sein könnte als die bisherigen Virus-Mutanten.
Wenige Aktien hielten den Index oben – Börsenjahr 2021 Rückblick
Der NASDAQ 100 Index stieg bis Mitte Dezember 2021 um 27 Prozent. Dadurch konnte man fast den Eindruck gewinnen, dass gegen Ende des zurückliegenden Jahres am Aktienmarkt doch alles in Ordnung sei.
Der erste Eindruck täuscht allerdings.
Viele US-Technologieaktien erlebten gegen Ende des Jahres Einbrüche von 20 oder mehr Prozent. Apple, Microsoft und Google (Alphabet) notierten als einige der wenigen Aktien minimal unter ihrem Rekordniveau.
Durch die hohe Gewichtung im NASDAQ 100 geben diese Aktien den Ton an. Der Index liegt deshalb nur ungefähr 4 Prozent unter seinem Rekordstand.
Peloton, PayPal, Visa, Mastercard, Zoom, Teladoc und viele weitere Aktien sind währenddessen unter der Oberfläche in einen Bärenmarkt übergegangen – interessant zu beobachten.
Der Einfluss der Notenbanken
Abgesehen von bereits Genanntem sorgten auch die anziehende Inflation und die Geldpolitik der Notenbanken für eine pessimistischere Stimmung gegen Ende des Börsenjahres.
Seit 2009 sind die Notenbanken bei jeder kleineren oder größeren Krise zur Stelle und fungieren durch ihre geldpolitischen Lockerungen als Stützen der Konjunktur und Finanzmärkte. Während der Corona-Pandemie in 2020 und 2021 fluteten sie die Märkte mit Geld.
Fortan könnte es jedoch anders laufen, weshalb die Stimmung der Anleger in den Keller ging.
Wegen der starken Inflation kündigte die FED (US-Notenbank) am 15. Dezember an, die Anleihenkäufe deutlich früher zu beenden als geplant. Als Folge würden ab März 2022 in den USA die Zinsen steigen.
Die Projektionen lauten: Drei Zinserhöhungen in 2022, drei in 2023 und nochmals zwei weitere in 2024.
Das Jahr der Meme-Aktien
Die Gamestop Aktie sorgte im Februar 2021 für Schlagzeilen. Das Reddit Forum WallStreetBets zockte die Aktie teilweise um 1.600 Prozent nach oben. Dadurch sorgten sie für einen Shortsqueeze und trieben eine Hedgefonds Gesellschaft fast in die Insolvenz. Diese hatte im Vorhinein auf fallende Kurse der Gamestop Aktie gewettet.
2021 war auch ein Börsenjahr der Meme-Aktien – Gamestop, AMC Entertainment und das E-Auto-Unternehmen Rivian.
Im zurückliegenden Jahr mussten Anleger nicht unbedingt „smart“ sein. Es war fast egal, welche Aktien man mit welchem Risiko kaufte. Mit fast allen Investments ließ sich Rendite erzielen; Meme-Aktien inbegriffen.
Auch Kryptowährungen bescherten teils exorbitante Gewinne.
Crash-Propheten gibt es immer noch
Crash Propheten gab es auch in 2021 reichlich viele. Bei den kleinsten Anzeichen einer Krise warnten sie vor dem Weltuntergang und dem Ende des kapitalistischen Systems.
Da es momentan an akuten Anzeichen für mögliche Krisen mangelt, ist es aus ihrer Ecke etwas ruhiger geworden – verschwunden sind die Crash-Propheten aber nicht.
Mal sehen, was für Geschichten sie und ihre Fangemeinden für 2022 parat haben.
Zahlreiche neue Börsengänge
Im Jahr 2021 gingen so viele Unternehmen an die Börse wie schon lange nicht mehr; nicht nur in Deutschland sondern auch im Ausland.
In Deutschland waren es 31 Unternehmen, unter anderem der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1, der Funkturm-Betreiber Vantage Towers und die Linux-Software-Firma Suse.
Weltweit gingen rund 2400 Unternehmen im vergangenen Jahr an den Aktienmarkt. Das sind 65 Prozent mehr als im Vorjahr.
Für die besonders vielen Börsengänge gibt es zwei Gründe:
- Den Finanzierungsbedarf, der durch neue Anforderungen wie den Klimawandel oder der Digitalisierung entsteht
- Das extrem günstige Marktumfeld: Es gibt viel Geld, was investiert werden will und die Aktienkurse steigen überwiegend
Der Boom wird sich sehr wahrscheinlich auch in 2022 fortsetzen.